Reden wir über Kinderarmut in Österreich

Jedes 5. Kind in Österreich ist armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Besonders häufig betroffen sind Kinder und Jugendliche in Haushalten mit mehr als drei Kindern, in Ein-Eltern-Haushalten oder in Haushalten ohne österreichische Staatsbürgerschaft.  Aufgrund von Inflation und Teuerung werden es täglich mehr, die in einer kalten, engen Wohnung leben müssen, keine ausgewogenen Mahlzeiten bekommen, schlechtere Bildungschancen haben oder nicht am sozialen Leben teilhaben können. Armut ist oft unsichtbar, doch gemeinsam können wir das ändern ❤️

Fast jeder vierte Mensch in Wien ist von Armut bedroht. Wir spüren es tagtäglich in unseren Sozialmärkten – Eltern verzweifeln, weil sie sich das Essen für ihre Kinder kaum noch leisten können. Auch Pensionist:innen und Alleinerziehende treffen die Folgen der Inflation besonders hart. Die aktuellen Armutszahlen belegen diese Beobachtungen. Höhere Preisanstiege bei Grundbedürfnissen aufgrund der Inflation treffen Ärmere besonders. Dazu gehören Kosten für Lebensmittel, Wohnen und Energie. Das zeigt ein Vier-Jahres-Vergleich des Momentum Instituts auf Basis von Zahlen der Statistik Austria. 

Schau ma, dass es sich ausgeht

Armut ist nicht nur weiblich, sondern auch jung. Dort, wo etwa alleinerziehende Mütter schon bisher kaum finanziell über die Runden kamen, hat sich die Situation drastisch verschärft. Doch von Armut betroffen ist nicht nur, wer kein Dach über dem Kopf oder nichts zu essen hat.  Die Kinderarmutsforschung belegt, dass materieller Mangel sich auf die gesundheitliche, soziale und kulturelle Entwicklung negativ auswirkt. Jedem Kind und Jugendlichen die besten Entwicklungsmöglichkeiten bieten, ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, erklärt die Armutskonferenz zusammengeschlossenen sozialen Organisationen und Netzwerk-Mitglieder.

Bildung darf nicht vom Geldbörsel der Eltern abhängen

„Bildung ist ein Weg aus der Armut“ und ein Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben. Für immer mehr Familien stellt der Schulstart eine enorme finanzielle Belastung dar. Nachhilfeunterricht, Förderkurse und Unterstützung bei Legasthenie können sich fast die Hälfte aller armutsgefährdeten Haushalte nicht leisten. All das hat Auswirkungen auf ihre Zukunft. Unsere Samariterbund-LernLEOS in Wien sind Lern- und Begegnungsräume. Hier finden Kinder und Jugendliche von 6-14 Jahren Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim Lernen für Schularbeiten.

Kinderarmut und Gesundheit

Armutsgefährdete Kinder sind öfters krank, haben weniger Freunde, erfahren mehr Ausgrenzung und haben schlechtere Bildungschancen. Ungesunde Wohnverhältnisse und psychische Belastung durch Sorge um Kinder sind oft zu beobachten. Unsere Soziale Hilfsleistungen für Menschen in Not vom Samariterbund Wien helfen Leid zu lindern.

Wir sind es den Kindern und Jugendlichen schuldig!

Der Samariterbund fordert daher eine auskömmliche Finanzierung von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe zur Förderung armutsbetroffener Kinder. Die Politik muss die Interessen und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen in den Vordergrund stellen. In unserer sozialen Marktwirtschaft ist es eine wesentliche Aufgabe des Staates, soziale Notlagen abzufangen, konsequent gegen Armut und soziale Ausgrenzung vorzugehen und die Finanzierung der Sozialpolitik durch gezielte und gerechtere Umverteilung von Kosten und Gewinnen sicherzustellen.

Links und Quellen: