Arzneimittel bzw. Medikamente wirken gezielt, um gesundheitliche Beschwerden zu lindern oder Erkrankungen zu heilen. Abgelaufene Arzneimittel/Medikamente/Spritzen etc. gehören weder in den Mistkübel noch in den Abfluss sondern getrennt gesammelt. Sie sind – achtlos weggeworfen – nicht nur für die Umwelt schädlich, sondern können auch die Gesundheit von Menschen und den Lebensraum von Tieren und Pflanzen gefährden. Der Samariterbund hat für Sie Tipps zum richtigen Entsorgen aber auch zur richtigen Aufbewahrung von Arzneimittel, Desinfektionsmittel und Spritzen.
Auf die richtige Entsorgung kommt es an
Bei den Wiener Problemstoffsammelstellen, auf den Wiener Mistplätzen und in vielen Wiener Apotheken können sie Altmedikamente richtig entsorgen. Auch gibt es einen tollen Folder: Entsorgen ohne Nebenwirkungen – Medikamente – von der MA 48 (wien.gv.at).
Spritzen entsorgen: So geht’s richtig
In den meisten Fällen handelt es sich um die Entsorgung von Fertigspritzen, die zuhause zur Verabreichung von Medikamenten verwendet werden.
- Obwohl es häufig empfohlen wird, sollten Sie die Verschlusskappe nach Verwendung der Spritze nicht wieder auf die Kanüle aufsetzen. Grund ist eine erhöhte Verletzungsgefahr, besonders dann, wenn Sie im Umgang mit Spritzen ungeübt sind.
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Die sicherste Methode sind spezielle Entsorgungsboxen, die auch Krankenhäuser und Arztpraxen zum Wegwerfen von Spritzen verwenden.
- Auch moderne Einmalspritzen, die so konzipiert sind, dass sie sich automatisch nach der Verwendung selbst einen Schutz über die Nadel ziehen, müssen Sie sicher verpacken, bevor Sie sie entsorgen.
- Eine solche Box, können Sie zum normalen Restmüll geben. Achten Sie darauf, dass die Box fest verschlossen ist und sich nicht mehr öffnen lässt. Sinnvoller ist es jedoch, wenn Sie die volle Box zu Ihrem nächsten Arzttermin mitnehmen, da das Personal der Praxis die Spritzen fachgerecht entsorgen kann.
- Haben Sie keinen Entsorgungsbox, können Sie Ihre Spritzen in einem stichfesten Behälter sammeln. Diesen können Sie dann ebenfalls bei Ihrem Arzt oder in einer Apotheke abgeben. Hierfür eignet sich eine Blechdose, wie zum Beispiel eine Dose für Kaffeepads oder eine alte Teedose.
- Übrigens gilt diese Art der Entsorgung nicht nur für Spritzen, sondern auch für sogenannte Lanzetten. Das sind kleine Nadeln, die Diabetiker häufig zur Blutzuckermessung verwenden.
Benutzte Einweg-Masken und -Handschuhe richtig entsorgen
Außerhalb des medizinischen Bereichs gehören sowohl Einweg-Masken als auch Einweg-Handschuhe in den Restmüll. Denn dort werden sie dann verbrannt. Das ist eine Frage der Hygiene. Schließlich können sie mit Viren oder anderen Krankheitserregern belastet sein. Alle anderen Ideen, die es so gibt: Altpapier, Kompost, Toilette oder …. – bitte schnell wieder vergessen.
Desinfektionsmittel richtig entsorgen
Desinfektionsmittel in kleinen Flaschen abgefüllt haben wir alle bei uns zu Hause herumstehen, in der Handtasche liegen oder beim Reisen im Rucksack dabei. Egal ob als Spray oder als Tuch, bei allen Formen handelt es sich um chemische Zusammensetzungen.
- Vorneweg dürfen Sie das Mittel auf keinen Fall in der Toilette hinunterspülen. Die Chemikalien, die sich darin befinden, zählen zu den umweltschädlichen und gefährlichen Abfällen. Würden diese also in das Abwasser gelangen, so drohen langfristige Schäden.
- Örtliche Recyclingstationen haben hierfür geeignete Behälter und können somit kleine Mengen an Desinfektionsmittel zur Entsorgung annehmen.
- Bei einer Menge bis 100 kg können Sie sich zudem an die Schadstoffmobile wenden. Die Entsorgung ist hierbei kostenlos.
- Handelt es sich um große Mengen von einem Gewerbe etc., dann können Entsorgungsfirmen kontaktiert werden. Diese holen das Desinfektionsmittel gegen eine Gebühr ab.
Achten Sie auf die richtige und sichere Lagerung
Entscheidend sind die richtige Auswahl und die Dosierung bei der Verschreibung sowie die richtige Anwendung durch die Patientin bzw. den Patienten. Feuchtigkeit, zu hohe oder zu tiefe Lagertemperaturen, Licht oder eine unsachgemäße Entnahme können die Qualität beeinträchtigen. Abgelaufene verlieren ihre Wirksamkeit und können gesundheitsschädliche Abbauprodukte enthalten. Eine sachgemäße Aufbewahrung ist deshalb unerlässlich und bietet die Gewähr dafür, dass Arzneimittel wirksam und qualitativ einwandfrei bleiben. Und Arzneimittel sollen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Landen diese im Restmüll könnten sie in falsche Hände geraten. Angaben zur sachgerechten Aufbewahrung, zum Beispiel zur Aufbewahrungstemperatur, finden sich auf der Umverpackung des Arzneimittels (Faltschachtel) und in seiner Packungsbeilage. Diese Hinweise stützen sich auf von den Herstellern erhobenen und von den Behörden geprüften Daten zur Stabilität des betreffenden Arzneimittels. Wenn die angegebenen Aufbewahrungsbedingungen eingehalten werden, kann davon ausgegangen werden, dass das Arzneimittel bis zu dem auf der Verpackung aufgedruckten Verfalldatum qualitativ einwandfrei bleibt.
Bitte beachten Sie daher:
- Arzneimittel sollten möglichst in der Originalverpackung aufbewahrt werden und weder die Umverpackung noch die Packungsbeilage sollten weggeworfen werden. Die Packungsbeilage enthält wichtige Informationen zur Anwendung des Arzneimittels. Auf der Umverpackung sind besondere Lagerungshinweise aufgedruckt, sie schützt das Arzneimittel außerdem vor Licht.Raumtemperatur: 15 bis 25 Grad Ceslsius (°C) (oder, falls so vermerkt, 15 bis 30°C)
- im Kühlschrank: 2 bis 8°C
- tiefgekühlt: bei -18°C oder kälter
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- Arzneimittel sollten niemals großer Hitze ausgesetzt werden. Daher sollten Arzneimittel zum Beispiel nicht im Auto liegen gelassen werden
- Ebenso sollten Arzneimittel nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
- Die Lagerung von Arzneimitteln im Badezimmer ist aufgrund der stark schwankenden Luftfeuchtigkeit und der häufig erhöhten mittleren Temperatur ein wenig geeigneter Aufbewahrungsort.
- Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Apotheker oder Ihre Apothekerin.
Bereits geöffnete Packungen
Bei Arzneimitteln, die nach dem ersten Öffnen mikrobiell anfällig sind (zum Beispiel Augentropfen), ist auf der Verpackung und in der Packungsbeilage angegeben, wie lange sie nach der ersten Anwendung noch verwendet werden können. Um dies nachhalten zu können, sollte bei diesen Arzneimitteln das Öffnungsdatum auf der Verpackung notiert werden. Es ist zu beachten, dass die Einzeldosis sorgfältig und unter hygienischen Bedingungen entnommen wird. Bei flüssigen Arzneimitteln ist darauf zu achten, dass der nach der Entnahme verbleibende Rest möglichst nicht durch Kontakt mit den Händen oder mit Gegenständen verschmutzt wird. Nach der Entnahme soll das Behältnis sofort wieder gut verschlossen werden. Falls erforderlich, sind spezielle Hinweise für die Lagerung nach Anbruch des Behälters auf der Verpackung und in der Packungsbeilage aufgeführt.
Anzeichen für nicht mehr verwendbare Medikamente
- Verflüssigung oder Verfärbung von Gelen, Cremes, Salben und Zäpfchen,
- Verfärbungen oder Risse bei Tabletten,
- Aufgeblähte Verpackungen,
- Geruchsentwicklung,
- Ausflockung von Bestandteilen einer Flüssigkeit oder deren Trübung, insbesondere bei Injektionspräparaten.
Werden derartige Veränderungen beobachtet, fragen Sie bitte in Ihrer Apotheke nach. Arzneimittel können sich auch ohne sichtbare Anzeichen verändern. Solche Änderungen sind nur durch Untersuchung im Labor zu erkennen und zu beurteilen. Aus diesem Grund sollten Arzneimittel nicht nach Ablauf ihres Verfalldatums verwendet werden.
Links:
- Folder Entsorgen ohne Nebenwirkungen: 3 MB PDF
- Das Mist-ABC – Müll richtig trennen und entsorgen (wien.gv.at)
- Abfallvermeidung – Initiativen der MA 48 (wien.gv.at)
- e-Rezept (svs.at)
- Das A bis Z für den Mistplatz der MA 48 (wien.gv.at)
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