Einsatzübung: Busunfall Kaisermühlen-Tunnel

Im Tunnel Kaisermühlen war am 23.8.2022 in der Nacht auf Mittwoch Action angesagt. Ausgangslage war ein Unfall, bei dem ein voll besetzter Linienbus umkippt. „Menschen sind eingeklemmt, viele davon haben schwere Verletzungen. Die nachkommenden Autofahrenden sind geschockt, wollen helfen und verlassen ihre Autos“, lautet das Schreckensszenario. Über 60 Statisten waren wie verletzte Personen geschminkt. Der Tunnel war bis 4.00 Uhr früh gesperrt. Der Samariterbund war mit fünf Einsatzfahrzeugen vor Ort und hat, gemeinsam mit vielen anderen Organisationen, vollen Einsatz gezeigt.

Ein Rettungswagen vom Samariterbund war übrigens das ersteintreffende Fahrzeug bei dieser Übung. Das Szenario wurde so realitätsgetreu wie möglich dargestellt: Menschen waren eingeklemmt und eine Vielzahl schwer verletzt. Nachkommende Autolenker:innen stiegen aus ihren Fahrzeugen, auch um zu helfen. Die Berufsrettung Wien war mit mehreren Teams sowie der Sonder-Einsatz-Gruppe (SEG) vor Ort und übernahm die notfallmedizinische Versorgung der Patient:innen. Dabei wurden die zum Teil lebenswichtigen Handgriffe, wie die Triage der verletzten Personen, geübt.

Zusammenarbeit erfolgreich

Neben der Absicherung von Unfallstellen durch Polizei und ASFINAG spielt vor allem die Feuerwehr bei derartigen Einsätzen eine entscheidende Rolle, da sie die eingeklemmten Personen aus den Fahrzeugen zu befreien hat. Die Ziele der Übung im Kaisermühlentunnel waren Suchen, Retten, Bergen, Verletze versorgen und die Verkehrswege wieder befahrbar machen. Der Check, ob die Alarmierungskette und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten funktionieren, war ein wesentlicher Bestandteil.

Vorbereitung ist 90 % des Erfolgs!

„Der Kaisermühlentunnel ist der längste und meist befahrenste Straßentunnel Wiens. Täglich fahren hier im Schnitt 100.000 Fahrzeuge durch. Solche Übungen sind daher ein absolutes Muss“, sagte Günter Rattei, Leiter des ASFINAG-Tunnelmanagements, zum erfolgreich erprobten Ernstfall mit den Wiener Einsatzkräften von der Feuerwehr, Polizei, Wiener Berufsrettung, Samariterbund, Johanniter, Rotes Kreuz und viele mehr. Alle Einsatzkräfte agierten hochprofessionell und haben bewiesen, dass sie auch für so einen Extremfall bestens gerüstet sind. Derartige Übungen sind per Gesetz vorgeschrieben, sie müssen im Abstand von höchstens vier Jahren in Tunnel, die länger als 500 Meter sind, stattfinden. Geplant sind heuer 20 von der ASFINAG organisierte und geleitete Einsatzübungen.

 

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Bild: MA 70 Wiener Berufsrettung/Samariterbund