Samariterbund: Reden wir über Glück & Zufriedenheit

Am 20. März = Weltglückstag. Wir beim Samariterbund Wien wissen, dass echtes Glück oft darin liegt, anderen zu helfen und füreinander da zu sein. In unserer hektischen und schnelllebigen Welt sehnen sich viele Menschen nach Zufriedenheit und einem erfüllten Leben. Doch was brauchen wir wirklich, um glücklich und zufrieden zu sein? Viele Menschen befürchten vor allem eine zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, mehr Kriminalität und Gewalt, eine Verschlechterung der mentalen Gesundheit sowie weitere Klima- und Umweltprobleme. Der Samariterbund Favoriten hat da einige Tipps & Infos für Sie:

Die Mehrheit unserer Bürger:innen ist halbwegs glücklich

Für eine Mehrheit der Bevölkerung wird die allgemeine Lebensqualität in Österreich in Zukunft schlechter sein als sie bisher war. Im Vergleich zu 2013 sank die Zufriedenheit in vielen Lebensbereichen, wie eine aktuelle Pragmaticus-Umfrage zeigt. Eine Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich eine grünere und harmonischere Gesellschaft, in der der Schwerpunkt auf Zusammenhalt, Gemeinschaft und Familie gelegt wird. Wir alle haben jede Menge Ausreden parat, wenn es darum geht, warum wir nicht diese dringend benötigten Änderungen an unserem Lebensstil einführen. Meisten heißt es, es ist zu anstrengend oder dauert zu lange. Dabei stimmt das nicht! Es gibt viele Wege, wie man sein Leben schnell und einfach gesünder und glücklicher gestalten kann.

Ein langes, erfülltes Leben in Gesundheit – das wünschen sich viele

Was ist Glück? Wie lässt es sich finden? Und was bedeutet es, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen? Fragen, die die Menschheit schon seit der Antike beschäftigen. Glück und Zufriedenheit sind zwei eng miteinander verbundene Konzepte, die oft gemeinsame Merkmale aufweisen. Sowohl Glück als auch Zufriedenheit bezeichnen einen Zustand des inneren Wohlbefindens und der positiven emotionalen Erfüllung.

  • Glück bezeichnet das intensivste Wohlbefinden, das Menschen kennen. Das Gefühl ergreift die ganze Person, es ist langanhaltender als Freude, aber kürzer als Zufriedenheit. Glück strahlt auf andere ab, macht aufgeschlossener. Oft steht es in Zusammenhang mit Dingen, die über die eigene Person hinausgehen – wir erleben Glück in sozialen Situationen oder im Einklang mit der Natur. Das Gegenteil von Glück sind Trauer und Depressionen.
  • Zufriedenheit ist das stabilste gute Gefühl. Sie ist ein ruhigerer Gefühlszustand als Freude und Glück, wirkt eher im Hintergrund des Erlebens. Zufriedenheit basiert auf einer positiven Grundstimmung, auf grundlegender Lebensbejahung.  Die subjektive Lebenszufriedenheit wird in Österreich unter anderem in EU-SILC erfasst und ist wichtiger Bestandteil des Projekts „Wie geht‘s Österreich?“, wo sie einen der 10 Schlüsselindikatoren des Bereichs Lebensqualität darstellt (Wegscheider-Pichler et al., 2017).

 

Eine Krise trennt ein Leben in ein „davor“ und in ein Leben „danach“

Das „danach“ darf gut und schön werden. Aber das hat einige Ausprägungen und Auswirkungen, wenn der Mensch unmittelbar eine Krise erlebt und durchlebt. Viele Menschen sehen sich auch aufgrund der Teuerung und der gestiegenen Preise wirtschaftlich unter Druck gesetzt.

„Wenn man denkt, was immer noch weggeworfen wird, obwohl es teurer und teurer wird, dann passt da irgendwas nicht zusammen“

Um aus einem Krisen-Zustand herauszukommen, muss man sich gesellschaftlich auf Werte und gemeinsame Ziele besinnen, anstatt sich in Meinungsverschiedenheiten zu verlieren. Ein Schlüsselaspekt dabei ist die soziale Verbundenheit, die in Krisenzeiten als wesentlicher Faktor dient.

Teuerung ist eine Einladung, Verzicht zu üben

In unserer modernen Gesellschaft sind wir oft von einem Überfluss an Produkten umgeben, die wir kaufen und besitzen möchten. Doch diese Konsumgewohnheiten haben Konsequenzen, sowohl für uns als auch für die Umwelt und das Klima.

„Die Produktion und Umwandlung von Gütern hat einen großen ökologischen Fußabdruck“

Ressourcen werden verbraucht, Emissionen freigesetzt und die Natur wird belastet. Es geht darum, Wissen und Vernunft zu nutzen, um bewusste Entscheidungen zu treffen. 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die meisten Menschen können auch in schwierigen Zeiten hoffen und ihre Hoffnungen sind stärker als ihre Ängste. Die wesentlichen persönlichen Hoffnungen der Bevölkerung beziehen sich auf eine gute persönliche Gesundheit, auf ein harmonisches und ausgewogenes Leben, auf gute soziale Beziehungen zur Familie und zu Freunden sowie auf eine sinnvolle Aufgabe im Leben.

„Trotz negativer Zukunftsperspektiven in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen verliert die Bevölkerung nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft“

Die bedeutsamsten Quellen von Hoffnung finden die meisten Menschen in der Beziehung zur Natur, in guten sozialen Beziehungen sowie in den persönlichen Fähigkeiten, Motivation und Engagement. Tragende Säulen der Hoffnung sind der Wunsch nach einer besseren Zukunft, der Glaube darin, dass diese zwar nicht unbedingt wahrscheinlich, aber doch möglich ist, und das Vertrauen in sich und andere Menschen.

Konsumverhalten bewusst machen

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie unser Konsumverhalten diese Prozesse beeinflusst und wie wir positive Veränderungen bewirken können. Ein Konzept, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das „Back to the Roots“ – zurück zu den Wurzeln.

„Gesundheit zählt – nicht nur sprichwörtlich – zu den höchsten Gütern des Menschen. Mit Gesundheit verbinden wir Positives wie Fitness, Lebensfreude und Zufriedenheit“

Es geht darum, die Umwelt und Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken und Qualität über Quantität zu stellen. Indem wir unsere Konsumgewohnheiten ändern und uns auf das Wesentliche konzentrieren, können wir unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren und ein gutes Leben führen. Eine solche Veränderung erfordert Stärke und die Bereitschaft, mehr vom Leben mit weniger zu erleben. 

Wichtig sind dabei „echte“ soziale Kontakte?

Letztendlich geht es um unsere Gesundheit, Lebensfreude und die Frage, was im Leben wirklich wichtig ist. Soziale Kontakte spielen eine entscheidende Rolle für unsere Zufriedenheit.

„Studien zeigen immer wieder, dass Menschen, die über ein starkes soziales Netzwerk verfügen, glücklicher und gesünder sind“

Der Austausch mit anderen Menschen, das Teilen von Erfahrungen und Emotionen, schafft Verbundenheit und erfüllt uns auf einer tiefen Ebene. Es ist wichtig, Zeit und Energie in unsere Beziehungen zu investieren und bewusst soziale Kontakte zu pflegen.

Gute Taten verändern dein Leben

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ – das besagt eine alte Redewendung. Und so ähnlich verhält es sich auch mit deinen Gedanken. Denkst du nur Schlechtes, dann wirst du die schönen Seiten des Lebens wahrscheinlich kaum wahrnehmen können.

„Jeden Tag eine gute Tat“ ist nicht nur ein alter Pfadfinderspruch. Wer sich daran hält, bringt Freude in die Welt – und verändert auch das eigene Leben positiv“

Mit positiven Gedanken kannst du dein Leben nachhaltig beeinflussen. Dabei wirkt sich der Optimismus nicht nur auf deine Gesundheit aus, sondern auch auf dein komplettes Umfeld. Im Internet findest du positive Sprüche und Zitate, die dein Mindset verändern werden.

Veränderungen bringen Lebensqualität

Es bedeutet, sich von materiellen Besitztümern zu lösen und stattdessen auf Wertschätzung und Gesundheit zu setzen. Gandhi sagte einmal: „Das richtige Maß an Sorgen ist das Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Zukunft.“

„Indem wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und unsere Bedürfnisse individuell betrachten, können wir ein ausgewogenes und erfülltes Leben führen“

Es ist wichtig anzumerken, dass eine solche Veränderung nicht bedeutet, komplett auf Konsum zu verzichten. Es geht vielmehr darum, bewusster zu konsumieren und mit der Zeit mitzugehen. Es ist normal, Ängste vor Veränderungen zu haben, aber es ist auch ein Reifungsprozess, der uns ermöglicht, frei von negativen Einflüssen zu sein und ein positives Leben zu führen.

Freiheit liegt im Kern eines guten Lebens

In unserer digitalen Welt ist es besonders wichtig, die negativen Auswirkungen des Konsums zu erkennen und zu minimieren. Kinder sollten lernen, dass nicht alles, was sie sehen, kaufen müssen, und dass der Gedanke an Konsum nicht immer positiv ist.

„Es ist wichtig, den Hausverstand einzusetzen und Fehlerkulturen zu akzeptieren“

Es ist wichtig, eine Negativverzerrung zu vermeiden und sich nicht von Unsicherheit, Schmerz oder Manipulation leiten zu lassen. Nur so können wir eine Veränderung herbeiführen und ein erfülltes Leben führen.

Weniger ist mehr

Oftmals sind wir von einem Überfluss an materiellen Dingen umgeben, die uns jedoch nicht langfristig glücklich machen. Indem wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und bewusst auf Überflüssiges verzichten, schaffen wir Raum für das, was uns wirklich erfüllt. Es geht darum, Prioritäten zu setzen und sich auf die Dinge zu fokussieren, die uns Freude bereiten und uns innerlich erfüllen.

„Die Rückbesinnung auf das Wesentliche ist ein wichtiger Schritt, um ein lebenswertes und erfülltes Leben zu führen. Oftmals sind wir in unserem Alltag so sehr gefangen, dass wir uns kaum Zeit für uns selbst nehmen“

Eine Auszeit zu nehmen, um innezuhalten, uns auf unsere Bedürfnisse zu besinnen und uns bewusst Zeit für uns selbst zu nehmen, kann uns helfen, unsere Lebensqualität zu verbessern. Es geht darum, bewusst Pausen einzulegen, um unsere Gesundheit zu pflegen und unsere Lebensfreude zu steigern. Denken Sie daran, dass eine solche Veränderung ein individueller Prozess ist und dass es wichtig ist, sich von Ängsten leiten zu lassen. Gemeinsam können wir eine nachhaltigere und erfüllende Zukunft schaffen.

Jeder ist seines Glückes Schmied

Laut der alten Volksweisheit hat jeder und jede sein bzw. ihr Glück selbst in der Hand. Fakt ist: Laufen, Lieben, Lachen, Lernen und Leben macht nicht nur glücklich sondern hilft gleichzeitig Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gedächtnisstörungen und Demenz vorzubeugen.

  • Regelmäßige Bewegung bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern auch den Kopf. Sie stärkt zudem das Immunsystem, senkt den Blutzuckerspiegel, baut Übergewicht ab und Selbstwertgefühl auf. Ideal ist, wenn man dreimal pro Woche so trainiert, dass der Puls für 20-30 Minuten auf 180 minus Lebensalter ansteigt. 
  • Familienfeste, Treffen mit Freunden oder eine gemeinsame Freizeitaktivität – all das ist wichtig für das emotionale und geistige Gleichgewicht.“ Kommunikation und Anteilnahme am Leben anderer bringen durch die laufende Verarbeitung neuer Information viel für das Gehirn
  • Wer sich geistig fordert, etwa durch das Lesen anspruchsvoller Texte oder sich mit komplexen Gesellschaftsspielen auseinandersetzt, hält sein Gehirn fit
  • Leben“ versteht man einen gesunden Lebensstil. „Ausgewogene Mischkost, wenig Alkohol und kein Nikotin – das ist das Rezept für ein langes, gesundes Leben“
  • Glücksforschung: Was wir wirklich brauchen, um glücklich zu sein …
  • Der Weltglücksbericht (World Happiness Report) konzentriert sich 2024 auf das Glück von Menschen in verschiedenen Lebensphasen.
  • Gesundheit: Österreicher:innen sind optimistisch für 2025

 

Fazit:

Zufriedenheit und ein erfülltes Leben finden wir nicht im Streben nach äußerem Erfolg oder materiellen Dingen.

Vielmehr liegt der Schlüssel zu einem glücklichen Leben in der Pflege unserer sozialen Kontakte, der Konzentration auf das Wesentliche und der Rückbesinnung auf uns selbst. Indem wir uns Zeit für uns nehmen, bewusst Prioritäten setzen und uns auf das konzentrieren, was uns wirklich erfüllt, können wir ein lebenswertes und glückliches Leben führen. 

Links:

 

Helfen auch Sie!

Ihre SamariterInnen aus Wien Favoriten ❤️

 

Bild: Kostenloses Bild auf Pixabay – Danke