Unsere Besuchs- und Therapiebegleithunde bei Menschen mit Demenz

Das Thema Demenz und Alzheimer spielt eine immer größere Rolle besonders für Therapeuten und Fachkräfte aus Pflege und Pädagogik, die die Möglichkeit der tiergestützten Therapie nutzen möchten. Unsere Besuchs- und Therapiebegleithundeteams vom Samariterbund Favoriten versuchen in der Pädagogik, Therapie, Altenpflege und sozialen Arbeit eine andere -vor allem emotional und sozial integrative – Beziehungsebene aufbauen, die Impulse für die Entwicklung von Menschen gibt, denn Menschen mit Demenz brauchen Erfolgserlebnisse. Inzwischen wird die Wirksamkeit der tiergestützten Therapie auch wissenschaftlich anerkannt und die Anfragen steigen laufend.

Jährlich am 21.9. = Welt-Alzheimertag

Mit zunehmendem Alter leiden viele Menschen unter „normaler“ Vergesslichkeit. Eine Demenz bzw. Alzheimer ist jedoch weitaus mehr als eine Gedächtnisstörung. In ihrem Verlauf kommt es auch zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, der Sprache, des Auffassungs- und Denkvermögens sowie der Orientierung. Somit erschüttert eine Demenzerkrankung das ganze Sein des Menschen – seine Wahrnehmung, sein Verhalten und sein Erleben.

„In Wien leben etwa 30.000 Personen mit Demenz. Die „Plattform Demenzfreundliches Wien“ ist ein Bogen, den die Stadt über unterschiedliche Organisationen, Initiativen, Bezirke und Einzelpersonen spannt, die sich mit dem Thema Demenz und Demenzfreundlichkeit beschäftigen“

Am Anfang der Krankheit sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Die Betroffenen verlieren so mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. 

Tiere üben auf Menschen eine positive Kraft aus

„Für die Mehrzahl der Demenzerkrankungen gibt es derzeit noch keine Therapie, die zur Heilung führt. Deshalb liegt das Hauptziel der Behandlung darin, die Lebensqualität der Kranken und ihrer Angehörigen zu verbessern.

„Wichtig bei allen Hilfsangeboten des Samariterbundes ist, die Bedürfnisse der an Demenz erkrankten Menschen ernst zu nehmen und an die noch vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten anzuknüpfen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wiener Demenzstrategie

Unsere Besuchs- und Therapiebegleithunde vom Samariterbund Favoriten können Dinge vollbringen, die Therapeuten und Fachkräfte oft monatelang oder gar nicht erreichen. Durch den gezielten Einsatz unserer Vierbeiner versuchen wir, positive Auswirkungen auf das Verhalten und Erleben, besonders von dementen Menschen, zu erreichen“, sagt Peter Erdle, Projektleiter TBH vom Samariterbund Favoriten.

Erinnerungen an früher werden wachgerüttelt

„Senioren erinnern sich an Situationen von früher, somit wird auf leichte Weise die Gedächtnisleistung trainiert. Unsere Hunde erreichen diese Menschen ohne Worte, sondern vielmehr auf einer emotionalen oder intuitiven Ebene, wie es andere Menschen und Therapeuten meist nicht schaffen. Sie dienen hier als „Türöffner“, da sie unvoreingenommen Zuwendung, Verständnis und das Gefühl des „gebraucht werden“ vermitteln und die Anregung zu weiterem Handeln der Menschen gestärkt wird. Was die Vierbeiner bei der Therapie von Menschen mit Demenz bewirken, untersuchte ein Forscherteam„, ergänzt Jochen Gold, Staffelkommandant von der Besuchs- und Therapiebgeleithundestaffel Favoriten.

Gründe für eine tiergestützte Interaktion bei Demenz?

„Eine Vielzahl von Behandlungen zielt darauf ab, verbliebene Fähigkeiten der Erkrankten zu trainieren sowie ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Unsere Einsatzschwerpunkte sind dabei Bewegungsdefizite und Koordinationsschwierigkeiten sowie nachlassende Alltagskompetenzen auszugleichen und durch die gezielte tiergestützte Aktivität die Beweglichkeit, Konzentration und Koordination zu fördern, stabilisieren, zu erhalten oder sogar wiederherzustellen.

„Personen, die an Demenz erkrankt sind, können sich durch den Umgang mit Hunden wieder an eventuelle vergangene Erfahrungen von früher erinnern. Durch die Aufmerksamkeit, die sie den Hunden widmen, wird einer Beschäftigung nachgegangen, die Konzentration erfordert“

Folgende gewünschte Effekte konnten wir bei unserer tiergestützten Arbeit mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, feststellen. Therapietiere können psychische Symptome und Verhaltensstörungen bei Menschen mit Demenz lindern und die soziale Interaktion der Patienten fördern. Dies zeigen systematische Reviews und Studien, betont Elisabet Garz, Hundetrainerin vom Samariterbund Favoriten.

Ziele:

  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • Reduktion von Stress und Anspannung
  • Verbesserung der Kommunikation
  • Befriedigung des Bedürfnisses nach Zuwendung und Zärtlichkeit
  • Verbesserung der Erinnerung
  • Verbesserung der Kontaktaufnahme zu den Mitmenschen
  • Verbesserung des Gefühls der Akzeptanz

 

Links:

 

Buchtipps:

 

Helfen auch Sie mit!

 

Ihre SamariterInnen aus Wien Favoriten

Bild: Samariterbund